HAMM — Gegen 19:58 Uhr erhielt die Leistelle der Feuerwehr Hamm aus einem Betrieb im Hammer Hafengebiet die Information, dass es in einem Überseecontainer einen Knall gegeben hat und im Anschluss daran eine austretende Rauchentwicklung feststellbar war.
Da in dem betreffenden Container Chemikalien gelagert wurden, wurde neben den Kräften des Brandschutzes auch eine von der Feuerwehr Hamm unter anderen für solche Einsatzsituationen vorgehaltene Sondereinheit alarmiert und zur Einsatzstelle entsandt.
Die Sondereinheit für atomare, biologische und chemische Gefahren setzt sich aus hauptberuflichen und ehrenamtlichen Kräften des gesamten Stadtgebietes zusammen, welche sich dann am Schadensort treffen und dort tätig werden. Die Mitglieder bringen sich damit neben ihrer ursprünglichen Aufgabe zusätzlich ein.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte bestätigte sich das Meldebild. Mitarbeiter des betroffenen Unternehmens konnten den Einsatzkräften weitere Hinweise zum Aufbau des Containers, sowie zu den dort vorgehaltenen Chemikalien geben.
Im unmittelbaren Gefahrenbereich hielten sich keine Personen mehr auf. Auch Verletzte gab es nicht zu versorgen, so dass sich die Einsatzkräfte auf das aufgetretene Schadensereignis konzentrieren konnten.
Mittels einer Wärmebildkamera konnte eine deutlich erhöhte Temperatur innerhalb des Containers ausgemacht werden, was unter anderem den Rückschluss auf eine chemische Reaktion zuließ.
Durch den Einsatzleiter wurden drei Abschnitte gebildet. Im 1. Abschnitt wurde die Gefahrenabwehr, im 2. Abschnitt die Dekontamination der eingesetzten Kräfte und im 3. Abschnitt die medizinische Versorgung der eingesetzten Trupps abgearbeitet.
Durch einen ersten vorgehenden Trupp unter Chemikalienschutzanzug wurde der Überseecontainer geöffnet um sich einen Überblick von der Situation im Inneren zu verschaffen. Durch den vorgehenden Trupp konnte eine beschädigter 1.000l IBC Container mit Wasserstoffperoxid ausfindig gemacht werden. Wasserstoffperoxid wird u.a. zur Reinigung und Desinfektion eingesetzt.
Weitere Trupps konnten dann die weiterhin im Container befindlichen Chemikalien sichern und diese an einen geeigneten Platz verbringen. Der ausgetretene Stoff konnte sich aufgrund der baulichen Vorkehrungen im Container nicht auf einen außenliegenden Bereich ausdehnen.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes stoppte die, die Rauchentwicklung entstehen lassende, chemische Reaktion des ausgetretenen Stoffes selbständig, so dass durch den Betreiber eine Spezialfirma zur Entsorgung und Bergung des beschädigten IBC Containers beauftragt werden konnte und die Maßnahmen der Feuerwehr damit beendet waren.
Eingesetzte Kräfte: Einsatzführungsdienst, Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr Einsatzbereiche: Hövel, Westen, Norden, Mitte, Sondereinheit ABC, Sondereinheit IuK sowie der Rettungsdienst der Stadt Hamm (tbl/khv)
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