Erfolgreiche Sprengung einer Weltkriegsbombe


Einsatz
Kampfmittelfund
Hamm - Stadtmitte, 19.12.2022

HAMM — Die letzte Entschärfung im Jahr 2022 war am 19.12.2022 gleichzeitig der umfangreichste Kampfmitteleinsatz der vergangenen Jahre. Erstmalig in Hamm musste eine 500 kg Sprengbombe vor Ort kontrolliert zur Detonation gebracht werden.

Eine zunächst geplante mechanische Entschärfung wurde aufgrund des stark beschädigten Zünders nach wenigen Stunden verworfen, so dass eine kontrollierte Sprengung noch am selben Tage erforderlich war. Bevor die kontrollierte Sprengung erfolgen konnte, mussten seit dem Nachmittag umfangreiche Evakuierungsarbeiten und Planungen zur Wirkungsdämpfung erbracht werden.

Der ursprüngliche geplante Evakuierungsbereich mit einem Radius von 500 Metern wurde hinfällig – es mussten kurzfristig Planungsunterlagen mit einem neuen Radius mit 650 Metern gefertigt werden. Durch die Erweiterung des Radius waren neben einer erheblichen Erhöhung der Anzahl betroffener Anwohner zwei Senioreneinrichtungen sowie weitere öffentliche Einrichtungen in die Evakuierungsplanungen einzubinden. Ferner wurde die Sperrung von Hauptverkehrsachsen durch die Hammer Innenstadt notwendig.

Damit eine Entschärfung durchgeführt werden kann, wurden seit dem späten Vormittag verschiedene Abstimmungen mit zahlreichen Behörden, Firmen und Stellen getroffen. Um die Komplexität einmal darzustellen führen wir die Beteiligten auf:

Feuerwehr Hamm
Polizei Hamm
Einsatzeinheiten des DRK aus der Stadt Hamm und dem Kreis Unna
THW Hamm
Kommunaler Ordnungsdienst
Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe mit Fachfirma
Baustoffhandel Hamm
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
Leitender Notarzt
Stadtwerke Hamm (Energie- und Wasserversorgung, ÖPNV)
Deutsche Flugsicherung
Wasser- und Schifffahrtsamt
Wasserschutzpolizei
Tiefbauamt
Straßenverkehrshörde
Pressestelle Stadt Hamm.

Die Feuerwehr Hamm bedankt sich an dieser Stelle bei allen Beteiligten für die Mitwirkung und bei den Bewohnern für ihr Verständnis.

Mit 140 Kräften wurde ab 16.00 Uhr die Absperrung und Evakuierung des Gebietes sowie den Transport hilfsbedürftiger Personen übernommen. 1500 Mitbürger mussten ihre Wohnungen verlassen. In der Betreuungsstelle Friedensschule wurden 150Personen durch weitere 50 Einsatzkräfte versorgt.

Während die Evakuierung und Betreuung der Bewohner problemlos und routiniert erfolgte, bereitete die kurzfristige Zuführung von ca. 100 m³ Sand vom Baustoffhändler zur Einsatzstelle aufgrund Verkehrsstauungen erhebliche Probleme. Die Anfahrt zur Einsatzstelle erfolgte teilweise über Fußwege entlang des Lippeufers, so dass nur mittlere LKW eingesetzt werden konnten. Diese wurden teilweise unter Begleitung von Einsatzkräften der Polizei zur Sprengstelle begleitet.

Nach Abschluss der Arbeiten zur Wirkungsdämpfung (z.B. Abdeckung des Kampfmittels durch Sand) erfolgte durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung gegen 21:05 die Sprengung des Kampfmittels.  Die Kontrolle der Sprengstelle lies eine vollständige Detonation erkennen, so dass gegen 21:15 durch die Einsatzleitung eine Öffnung der Sperrstellen und Freigabe des Evakuierungsbereichs erteilt wurde.

Im Anschluss wurden die in der Betreuungsstelle anwesenden Bewohner der Senioreneinrichtungen sowie weitere transportbedürftige Personen zu ihren Wohnungen transportiert. (jr/fo/khv)

 

Rückfragen bitte an:
Feuerwehr Hamm
Telefon: 02381 / 903-0
E-Mail: feuerwehr@stadt.hamm.de


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Foto: Feuerwehr Hamm