Laufen für den letzten Wunsch...

100 Kilometer zu Fuß für den guten Zweck


Bericht
Laufen für den letzten Wunsch!
Recke, 12.12.2020

RECKE Unsere Kollegin Miriam von der dritten Wachabteilung hat bereits im Dezember mit einer beachtlichen Aktion Großes geleistet. Wir sind mächtig Stolz auf unsere Miri! Was unsere Kollegin genau gemacht hat? Lest hier ihren Bericht über die ungewöhnliche Aktion:

Mein Name ist Miriam Robbe, ich bin 36 Jahre alt, seit 2012 bei der Feuerwehr Hamm tätig und Oberbrandmeisterin auf der 3. Wachabteilung.
Wandern und Laufen ist mein Hobby, regelmäßig laufe ich auch lange Distanzen, um mich persönlich herauszufordern und fit zu halten. Meine Intention ist es an offiziellen Veranstaltungen (z.B MEGAMARSCH) teilzunehmen, um mich auch mit anderen Teilnehmern zu messen. Eine 24h-Wanderung heißt die eigenen Grenzen kennenlernen und diese, wenn es möglich ist, zu überwinden. Eine solche Wanderung ist eine Berg- und Talfahrt. Grenzen kennenlernen bedeutet auf den eignen Körper und Geist zu hören. Sich selbst besser kennen zu lernen und die eigene Toleranzgrenze zu erweitern.Ein Marsch über Distanzen von 50/70/90 oder mehr Kilometern ist zu 80% reine Kopfsache und Voraussetzung ist eine sportliche Grundkondition sowie eine gute Vorbereitung.
 
Aufgrund der derzeitigen Corona Pandemie war es in diesem Jahr nicht möglich einen offiziellen Megamarsch zu absolvieren, welcher wie ein Marathon mit Start- und Zieleinlauf und Verpflegungsstationen stattfindet, aber der Veranstalter des MEGAMARSCH ermöglichte eine Teilnahme durch eigenes Tracken der Laufdaten und dessen Veröffentlichung als Special-Event.
In diesem Jahr absolvierte ich zweimal die 50 km Marke innerhalb von 9 Stunden. Mein neues Ziel waren 100 km in 24 Stunden am 5.12.2020 zu schaffen. Ich bereitete mich entsprechend vor um diese Aktion zu starten. Alleine unterwegs kam mir die Idee für einen guten Zweck zu laufen, ein Versuch wäre es doch mal wert, habe ich gedacht.
So reifte dieser Gedanke weiter, ich eröffnete einen  Spendenaufruf über Social Media für das Projekt, was ich kurz vorstellen möchte:

DER ASB-WÜNSCHEWAGEN – Letzte Wünsche wagen“
 
ist ein rein spendenfinanziertes Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes. Ehrenamtliche Helfer*innen unterstützen mit dem ASB-Wünschewagen Westfalen, diejenigen Menschen direkt vor Ort, denen für das Erreichen letzter Wünsche nicht mehr viel Zeit bleibt.
 
Bundesweit sind inzwischen 23 Wünschewagen mit ihren Teams unterwegs. Viele tausend Kilometer sind die mobilen Wunscherfüller bereits gerollt. Die Reisen gingen sogar schon bis zu den Polarlichtern. Aber viele Ziele sind ganz banal und trotzdem sind sie für Schwerstkranke und ihre Familien ohne Hilfe oft unerreichbar: noch einmal den Wind auf der Haut spüren und beim Blick auf das Wasser Ruhe finden oder ein letzter Ausflug ins eigene Haus – das macht der ASB-Wünschewagen für Menschen möglich.
 
Und noch nie war der Wünschewagen so wertvoll wie jetzt. Auch in Corona-Zeiten sollen letzte Wünsche erfüllt werden. Denn gerade jetzt ist es wichtig, schwerstkranken Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
 
Dieses Lächeln ins Gesicht zu zaubern war genau meine Motivation, mit der ich am Samstag, den 05.12.2020 morgens um 4:00 Uhr von zuhause gestartet bin. Ausgerüstet mit Verpflegung, Regenkleidung (es hat in Strömen geregnet) lief ich in völliger Dunkelheit los. Meine erste Pause brauchte ich für ein Umziehen der nassen Kleidung und schon ging es weiter. Gegen Mittag hatte ich 35 km erreicht  und beim Blick auf das Spendenkonto war ich super motiviert weiterzulaufen, da immer wieder Spenden eingingen. Bis zum Abend kam mir die gute Wetterlage zu Gute, dann wurde es zunehmend kälter. Nachdem mich meine Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Recke kurz begleiteten, und mir eine Spende persönlich überreichten ging es weiter.
Gegen 20:30 Uhr hatte ich 68 km in den Beinen und nun gab es nur noch eine Devise: Bloß nicht stehen bleiben! Denn wenn sich die Beine kurz erholen können, werden die  Beschwerden so groß, dass man kaum mehr weiter gehen kann.
Über Wald und Feld absolvierte ich dann bei eisigen Temperaturen, bis Mitternacht die Strecke von 81 km. Aufgrund muskulärer Probleme auch durch die kalte Witterung bedingt musste ich hier leider aufhören.
Trotz großer Erschöpfung konnte ich mich riesig erfreuen an den Spenden, die im Laufe des Tages eingegangen waren, nämlich bis zu dem Zeitpunkt ca. 3000€.
Aber das sollte noch nicht alles sein, ich holte die fehlenden Kilometer am 12.12. natürlich nach, und wurde belohnt mit  einer Gesamtspende von über 8000€.
Dieses Ergebnis hat meine Erwartungen bei Weitem übertroffen. Ich bin immer noch überwältigt von der tollen Unterstützung durch die zahlreichen Spenden für den ASB-Wünschewagen.
 
Während meines Spendenlaufs wurde ich von Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen, Kameraden Familie und spontanen Spendern unterwegs unterstützt.
 
Mein Fazit ist deshalb: Es hat sich sehr gelohnt und ich werde in Zukunft weiter laufen, eventuell auch wieder für einen guten Zweck.
 
Nach einer kurzen Erholungsphase bin ich schon wieder in der Planung und Vorbereitung, im  kommenden Frühjahr erneut zu starten mit dem Ziel der 100 km Strecke.
 
Hier der Link zur Spendenseite: 
https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/36565-tue-gutes-helfe-und-rede-drueber?utm_campaign=user_share&utm_medium=fepp_stats&utm_source=Link
 
Der Link zum Wünschewagen:
https://www.wuenschewagen.de
 
 
Bleiben Sie gesund!
 
Miriam Robbe
 

Rückfragen bitte an:
Feuerwehr Hamm
Telefon: 02381 / 903-0
E-Mail: feuerwehr@stadt.hamm.de


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Foto: Feuerwehr Hamm
Unsere Kollegin Miriam mit ihren Laufschuhen an der Feuerwehr und Rettungswache 1