Übung im Ölhafen - Vier vermisste Personen


Bericht
Gemeinschaftsübung
Hamm, 19.09.2015
Am Boonekamp

HAMM - Um genau 10 Uhr ging ein Notruf mit der Meldung bei der Feuerwehr Hamm ein, dass bei Mess- und Wartungsarbeiten an einem Großtank mit einem Fassungsvermögen von 15.000m³, gefüllt mit einer leicht entzündlichen Flüssigkeit ein Mitarbeiter vermisst wird. Ebenso könne ein Austritt von gefährlichen Stoffen nicht ausgeschlossen werden.
Umgehend wurden durch die Leitstelle der Feuerwehr Hamm zahlreiche Einsatzkräfte zum Einsatzort entsandt. Nach Eintreffen der ersten Kräfte und nach Befragung der Mitarbeiter vor Ort, stellte sich heraus, dass zwei Mitarbeiter die sich im Tankfeld befanden, vermisst werden.
Die Besatzungen der ersteintreffenden Fahrzeuge bekamen umgehend den Einsatzauftrag unter Atemschutz und Messgeräten, sowie unter Beachtung der besonderen Einsatzregel für solche Lagen zur Rettung der vermissten Personen in den Gefahrenbereich vorzugehen.
Nach kurzer Zeit stand fest, dass sich nicht zwei, sondern insgesamt vier Mitarbeiter im Tankfeld aufhielten. Alle Patienten waren nicht ansprechbar und wurden durch den Rettungsdienst nach einer ersten Sichtung als schwerverletzt eingestuft. Alle Verletzten wurden nun zügig erstversorgt und dann aus dem Gefahrenbereich gerettet.
Da alle Verletzten mit Mineralölprodukten kontaminiert waren, wurde der Einsatz des ABC Zuges zur dekontamination der Personen erforderlich. Geschuldet einer möglichen explosionsfähigen Atmosphäre in der provisorischen Patientenablage, durften keine elektrischen Geräte wie Defibrillatoren o. ä. eingesetzt werden, was eine besondere Herausforderung für die Kräfte des Rettungsdienstes darstellte.
Da sich alle Verletzten aufgrund der baulichen Situation hinter einer ca. fünf Meter hohen Mauer befanden, entschied sich der Einsatzleiter eine Höhenrettungseinheit aus dem Kreis Soest anzufordern.
Diese rettete sukzessive unter Zuhilfenahme einer Drehleiter alle Patienten. Im Anschluss wurden alle Patienten nacheinander zur Dekontamination gebracht und in umliegende Krankenhäuser transportiert.
Durch die Größe der Einsatzstelle wurden zügig durch den Einsatzleiter diverse Unterabschnitte gebildet. Die Einsatzstelle teilte sich auf in die Abschnitte Rettung, medizinische Versorgung, Dekontamination und Brandschutz. Letztgenannter Abschnitt stellte mit einem Tanklöschfahrzeug, einer Drehleiter und einem Abrollbehälter mit dem Sonderlöschmittel Pulver den Brandschutz für eventuelle Zwischenfälle sicher.
Im Anschluss an die Übung erfolgte eine gemeinschaftliche Besprechung und Fehleranalyse aller eingesetzten Einheiten. Obwohl sowohl Berufs-, als auch Freiwillige Feuerwehr, das DRK als Hilfsorganisation und überörtliche Kräfte im Einsatz waren und die Zusammenarbeit der unterschiedliche Einheiten auf die Probe gestellt wurde, lobten Übungsorganisator Jochen Beckmann und Einsatzleiter Ralf Dreier die Zusammenarbeit der Einheiten. Eine ausführliche Auswertung der Übung wird in den nächsten Tagen mit allen Beteiligten erfolgen.
 
 
Eingesetzte Kräfte: Einsatzführungsdienst, Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr Hamm Heessen, Hamm Berge, Hamm Mitte, IuK-Zug Hamm, Hamm Wiescherhöfen-Weetfeld, ABC Zug, DRK Hamm / Werne, RUD DLRG Hamm, Höhenretter Kreis Soest. - rd/ts

Rückfragen bitte an:
Feuerwehr Hamm
Telefon: 02381 / 903-0
E-Mail: feuerwehr@stadt.hamm.de


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Foto: T. Scharschmidt

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